26.02.2023

Bist Du auch ver-plant?

Seit die einschränkende Corona-Zeit vorbei ist, kommt es mir manchmal vor, als ob für viele die Zeit noch viel hektischer und ver-planter geworden ist. Es scheint, dass viel Verpasstes nachgeholt werden sollte. Selbst die Freizeit ist völlig durchorgenisiert, um ja nichts zu verpassen. Dabei wäre gerade die Phase des Vorfrühlings dafür geeignet, in Ruhe das priessende Leben der Natur als Vorbild zu nehmen. Mit Achtsamkeit und liebevoll zu beobachten und die Welt der Pflanzen täglich neu zu entdecken und das langsam erwachende Leben in der ganzen Fülle und Vielfalt zu bewundern. Einige Pflanzen und Lebewesen nehmen sich gerade jetzt viel Zeit, um später Früchte zu tragen, andere haben es etwas zu eiliger und riskieren ihre Köpfe, die dann durch einen Frost Schaden erleiden.

Sind nicht gerade die Pflanzenwesen unsere Vorbilder? –
Vielleicht magst Du Dir auch gerade ein paar Fragen stellen:
• Was brauche ich wirklich?– Frage nicht nach was will ich, sondern was brauche ich, denn die Frage nach dem wollen hat immer mit Mangel zu tun, dabei ist das Leben ja voller Fülle. –
• Ist es mir wichtig von einem Ort zum anderen zu hetzen, um nichts Wesentliches zu verpassen?
• Wie gross ist meine Selbstfürsorge?
• Nehme ich mir die Zeit und den Raum, um immer wieder bei mir selbst anzukommen und meinen Herzensimpulsen zu folgen?
• Wieviel ist mir meine Gesundheit wert?
• Gibt es noch Platz für ganz spontane Entscheidungen?
• Lebe ich nach diktierten Rollen oder muss oder will ich nach irgendwelchen Konzepten zu leben?

Für mich ist hierfür die Buche ein schönes Beispiel

Je nach der Umgebung in der sie wächst treibt sie ihre Knospen früher oder später. Sie nimmt sich die Zeit, die sie für sich braucht.
Mit ihrer toleranten Art, lässt sie auch dem nebenstehenden Baum den Platz. Wenn in einigen Wochen die zartgrünen Blätter austreiben, zeigt sie sich ganz stolz und lässt die Sonnenstrahlen bis zum Boden dringen, ohne anderen Pflanzen das Licht zu rauben.
Noch ist es ihr egal ob sie im Herbst Buchnüsschen zu Boden fallen lässt, um den Eichhörnchen die Wintermahlzeit zu bescheren.
Sie weiss was sie braucht, um gesund zu leben und nimmt sich auch das Recht das Beste für sich zu tun.
Es käme einer Buche nicht in den Sinn, die Erwartungen von anderen Bäumen zu erfüllen. Sie die tolerante Buche ist mit sich selber tolerant, denn sie nimmt sich nur was sie braucht.
Sie interessiert sich nicht für Erwartungen und Leistungen, sondern sie folgt ihrem Lebensplan und tut das, wofür entstanden und bestimmt ist.

Also stelle ich mir eine letzte Frage:
Geht es in meinem Leben, um zu Funktionieren was die Gesellschaft so vorgibt und von mir erwartet, oder lebe ich wie eine Buche?
Ich bin so dankbar für alles was ich gerade von Bäumen lernen kann.

Mein Tipp für Dich: Mache es wie die tolerante Buche!

Mit bäumigen Grüssen
Katharina