Der beste Moment

Viele Menschen schieben Dinge vor sich her und warten auf den richtigen Moment. Dabei ertappe ich mich selbst auch oft, dass ich Dinge erst tue, wenn ich muss und mich Umstände dazu zwingen. Manchmal habe ich schnell eine Ausrede bereit, wie etwa:
• Ich muss auf den richtigen Zeitpunkt warten…
• Eigentlich wollte ich doch schon lange…
• Ich muss dann noch…
• Ich habe jetzt keine Zeit…
• Jetzt nur keinen Fehler machen…
• Ich habe jetzt keine Kraft, um etwas zu verändern…

Natürlich weiss ich, dass auch später kaum der beste Moment ist, um Dinge zu erledigen, die mir nicht so liegen oder gar eine Herausforderung bedeuten und unliebsame Umstände, die mich dazu zwingen etwas zu verändern.
Probleme hören nicht auf, wenn ich sie hinausschiebe. Längst fällige Vorhaben werden höchstens überfällig oder nicht mehr machbar, weil der Moment oder der beste Zeitpunkt nicht mehr passender wird. Viel Lebensfreude und Energie geht verloren, wenn freudvolle Ereignisse auf die lange Bank geschoben werden.
Wir wissen in keinem Moment, wann etwas Entscheidendes passiert, das uns klar macht, etwas verändern zu müssen, ein massives Störsignal des Körpers, ein einschneidendes Erlebnis am Arbeitsplatz, eine schwere Krankheit oder den Tod eines nahestehenden Menschen.
Stell dir vor, das Herz würde auf einen besseren Moment warten, um das Blut in den Körper zu pumpen?
Während ich diese Zeilen schreibe, suche ich gedanklich gerade die besten Vorbilder in der Natur.
• Ein Baum hinterfragt nicht, er tut das was gerade zu tun ist.
• Er kann nicht einfach davonlaufen, wenn es schwierig wird.
• Er kann sich nicht hinter Ausreden verstecken.
• Er saugt die lichtvollen Momente in sich auf und nährt sich und seine Umgebung damit.
• Er richtet sich nach jedem Sturm wieder auf.
• Er macht nicht andere für sein Schicksal verantwortlich.
• Er fordert nicht immer von anderen, er praktiziert die Selbstverantwortung.

Ich könnte noch viel mehr aufzählen, aber für heute genügt es mir. – Ich möchte mich nicht vom vermeintlich richtigen Moment behindern lassen. Wenn dennoch Zweifel hochkommen probiere ich diese anzuzweifeln und nicht den besten Moment zu verpassen.
«Wer immer auf den besten Moment wartet, der wartet vermutlich ewig».

Für den Moment – mit bäumigen Grüssen
Katharina