08.07.2022

Wilder Majoran jetzt sammeln!

Majoran – Oreganum majorana

Überlall begenen wir im Juni – Juli dem wildwachsenden, blühenden Majoren. Er ist als eine magische Pflanze, die nicht nur wunderbar duftet, sondern auch die Bienen und Schmetterlinge  anzieht. Ich kann auf meinen Spaziergängen der Versuchung etwas für mein Kräutersalz zu ammeln nicht widerstehen. Er ist aber vielmehr als nur eine Würzpflanze.

Herkuft und Geschichte:

Diese Pflanze kommt vor allem aus dem Mittelmeerraum. Voller Duft, Sonne und Würzkraft, von der es immer schon hiess, dass sie bei Liebeskummer helfen und die Manneskraft stärken soll. Vermutlich basiert diese Wirkungsweise auf der Tatsache, dass die sehr charakteristischen Öle die Nerven stärken.

Auf dem Land wurde Majoran gern in die Brautkränze geflochten, um als Kräutlein der Versöhnung jeden Ehestreit „a prior“ abzuwenden. Majoran wird seit Urgrossmutters Zeiten für nervenstärkende Bäder und gegen Schlafstörungen genutzt. Der Tee vom Kraut wird mit heissem Wasser überbrüht und dann zehn Minuten ziehen gelassen. Bei geschwollenen, müden Füssen erfrischt ein Fussbad mit diesem Sud, bei Bronchitis und Raucherhusten kann der Tee mit etwas Zitrone und Honig das Abhusten erleichtern. Majoranöl und – salbe werden gern zum einreiben bei Gicht und Rheuma verwendet. Wenn Babies unter Bauchkoliken leiden, können Sie mit diesem Mittel Erlösung bringen. Weil sie nachweislich die Fettverdauung erleichtern, kamen die Gewürze schon sehr früh in die Wurst, aber dies ist für uns nicht wichtig.

Verwendete Pflanzenteile: ganzes Kraut

Wirkstoffe: Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Glycoside, äetherische Öle.

Auf dem körperlichen Bereich stärkt es die Nerven, hilft bei Raucherhusten und Asthma. Bei Gicht, Rheuma und bei der Fettverdauung, Erkältung, Bronchitis, Husten, verstopfter Nase, dumpfen Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Grippe, Fieber, Magenbeschwerden, Verdauungsprobleme. Hilft bei vaginalem Ausfluss, Bettnässen, Drüsenverhärtung, Milchdrüsenverhärtung. Auch gegen See- und Reisekrankheit kann man ihn verwenden.

Man kann den Majoran zusammen mit dem Essen einnehmen, oder man brüht sich einen Tee auf oder als Tinktur verwenden.

In der chinesischen Medizin: Geschmack scharf, etwas bitter, aromatisch, thermisch warm. Bewegt Qi. Leitet Wind-Hitze aus, löst Schleim-Kälte auf, beruhigt den Geist, löst Schleim der das Herz blockiert. Leicht schweisstreibend, blähungs- und gärungswidrig, schleimlösend, auswurffördernd, verdauungsfördernd, krampflösend, beruhigend.

In der TCM wird der Majoran als Botenkraut für Symptome im Kopfbereich verwendet.

Auf dem geistig – seelischen Bereich: stärkt er die Manneskraft und die liebevollen Gefühle. Psychosen, Verwirrtheit durch Schleim, Vergesslichkeit, Verständnislosigkeit, Angst, Depressionen, Wahnvorstellung, Phobie.

Verwendung in der Küche: Die Verwendung von Majoran in der Küche ist sehr vielfältig. Geeignet als Würzmischung, für Wildragouts, Hackgerichte, deftige Kartoffelsuppe, Fleischgerichten mit Geflügel, Kaninchen, Wild, Schwein oder Wurstsalaten, zudem gehört er in meine Kräutersalzmischung und in Kräuterbutter.

Fein dosiert rundet Majoran aber auch Gemüsegerichte, Aufläufe, Bratkartoffeln, Tomatensuppe, Bohnen und Hülsenfruchtspeisen ab. Majoran schmeckt frisch oder getrocknet auch als Zugabe zu Saucen, Dips, Kräutermayonnaise, fein gerührtem Quark oder Frischkäse.

In der rustikalen Kartoffelsuppe sollte Majoran oder Oregano ebenso wenig fehlen, wie in jeder Spaghettisauce. Majoran ist immer dann die richtige Wahl, wenn es um herzhaften Genuss geht.

Majoran hilft auch, die schweren Speisen zu verdauen, denn er stärkt die Verdauungsorgane.

Verwendung in der Naturkosmetik und Salbenküche: Man kann einen Ölauszug aus dem frischen Majoran-Kraut ansetzen und das Öl zur Einreibung verwenden. Bekannt ist die Majoransalbe als Babycreme (Unguentum majoranae), mit der man Babies, den Bauch einmassiert, um Bauchschmerzen und Blähungen zu mindern.

Klassisches Rezept:  1 EL getrocknete Majoranblätter, 1 El Weingeist 95%, 1 EL Butter. In einem Glas den Weingeist über das Majoran-Pulver geben, dann ein paar Stunden ziehen lassen.  Füge einen Esslöffel Butter hinzu und in einem Wasserbad schmelzen und dann gut vermischen damit sich alles gut verbindet, dann absieben und in ein Salbendöschen abfüllen.

Da die Salbe mit Butter hergestellt wird, hält sie nicht lange und muss im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Zudem kann sie als Schnupfensalbe in die Nase verwendet werden. Majoransalbe kann auch für Erwachsenen eine wertvolle Hilfe sein bei Schnupfen, Nervenschmerzen oder als Wundsalbe bei Geschwüren.

Mit wüzigen Grüssen

Katharina