31.10.2023

Ständige Transformation

Die Blüten müssen sterben, um sich zu Früchten und Samen zu transformieren. Bäume verlieren ihre Blätterpracht, um neue Kraft in der Wurzel zu bilden.
Das Alte muss sterben, damit Neues entstehen kann. Jeder Augenblick flieht in die Vergangenheit, bevor ein neuer Moment sichtbar werden kann.
Transformation ist also ein ständiger Sterbe- und Geburtsprozess. Alles ist vergänglich, so will es die Gesetzmässigkeit. Gerade jetzt im Herbst ist dies ganz offensichtlich. Das Alte hat ausgedient, ist aber keinesfalls verloren.
Was in der Natur so einfach passiert, ist für uns Menschen oft ein Problem.

Wir klammern uns an Dinge, Situationen, Aufgaben, Erfolge und Abhängigkeiten. Dabei blockieren wir uns in der eigenen Transformation, die schliesslich Wachstum durch Veränderung bedeutet. Wir menschliche Wesen ängstigen uns vor dem was noch nicht erlebt ist. Auch der vermeintlich glücklichste sowie der schlechteste Moment wird in Zukunft nie mehr gleich werden.
Wenn wir in diesem Gedankenkonstrukt verknüpft sind, geht viel Lebensfreude und Kraft verloren. Sich Sorgen zu machen, um Dinge, die möglicherweise nie eintreffen, wirkt wie ein dicker Knoten, der nicht durch Angst, Abhängigkeit und «Vorahnungen» gelöst werden kann. Ich höre oft, ich habe zuwenig Selbstbewusstsein, ich kann doch nicht weil….
Da stelle ich nun die Frage, was würde sich verändern, wenn alles so bleiben würde wie es ist?
Selbstbewusstsein ist nicht etwas, was man im Supermarkt kaufen kann, es entsteht, wenn Dinge gemeistert werden die uns viel Mut abverlangt haben.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es nicht so einfach ist, das Gewohnte zu verändern. Am Einfachtesten gelingt es mir, wenn ich achtsam, mit allen Sinnen in die Natur gehe und mir dort die Zuversicht holen kann. Zu erfahren, dass Transformation nicht nur einfach ist, wird dort offensichtlich. Es ist aber tröstlich, zu erfahren, dass nichts umsonst ist.
Nicht alles kann von Menschen genau geplant werden. Man mag es Schicksal oder Zufall nennen, ich bin überzeugt, dass es eine höhere Kraft gibt, die uns genau die Herausforderungen in den Weg legt, damit wir sie meistern. Es ist ein Glück, dass wir auch mit aller (künstlichen) Intelligenz nicht alles nach Plan regeln können. Oft gilt es Situationen zu akzeptieren, um das Beste zu erreichen.
Akzeptieren was ist – die Kraft für Neues zu bündeln, in sich hinein zu horchen, leisen Seelenimpulsen zu folgen ist gerade in der herbstlichen Jahreszeit einfacher. Dabei lasse ich mich von der Ruhe in einem Wald inspirieren. Wenn alles so ruhig ist, so dass vielleicht noch ein zu Boden fallendes Blatt hörbar ist, kann ich in mich hinein sinken.
Unter einem Baum zu sitzen und Gedanken, die ganz kurz aufblitzen aufzuschreiben, ist wirkliche Herzensarbeit. So werden Kräfte frei, um eigene Klarheit für neue Wege zu finden.

Eine weitere Möglichkeit, um den Weg aus einem mentalen Labyrinth zu finden, benütze ich meine Baumkarten, die mir Impulse geben, auf meinem Weg zu weiter wandeln.

Also Herbstzeit ist die Zeit gut für sich selbst zu sorgen, Der Seelensprache die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Durch Gedanken produzierte Emotionen nicht das Gleichgewicht zu verlieren oder sich gar blockieren zu lassen.

Nehmen wir uns ein Beispiel was gerade in der Natur passiert und folgen wir ihr.
Dem farbigen Herbst und dem dunklen Winter wird der übermütige Frühling folgen.

Mit herbstlich genussvollen Grüssen
Katharina