09.02.2012

Landkarte oder Navigationsgerät?

Das geplante Ziel können wir mit beiden Hilfsmitteln finden. Die Frage ist nur, wollen wir den schnellsten, kürzesten oder direktesten Weg nehmen. Wollen wir uns ständig vorgesagt werden wann wir abbiegen müssen, um nicht den Befehl zu erhalten umzudrehen, oder die Geschwindigkeit anpassen sollen.

Mit der Landkarte haben wir selber den Überblick und die Wahl, ohne dass uns jemand korrigieren will. Mit der Landkarte sehen wir auf einen Blick die vielen Möglichkeiten, die sich uns anbieten, um am den gewünschten Ziel anzukommen. Wir erkennen auf einen Blick mehrere Strassen, Wege und Richtungen. Vielleicht erreichen wir dann das Ziel etwas später, aber um viele Erfahrungen, Erlebnisse und vielleicht auch Sehenswürdigkeiten reicher. Wir begegnen Dingen, die uns ins Staunen versetzen.  Für die Geschwindigkeit nehmen wir auch unaufgefordert die Verantwortung auf uns.

Ist es denn nicht auch so in unserem alltäglichen Leben? Lassen wir uns von Ziel zu Ziel navigieren, den schnellsten und direkten Erfolg anpeilen? Geht da nicht viel Spass, Überraschung  und Abenteuerlust verloren? Verlieren wir die Freude auch Unbekanntes zu entdecken? Lassen wir uns ständig kontrollieren?

Wie wäre es, wenn wir uns eine Lebenslandkarte kreieren würden, die uns verschiedene Wahlmöglichkeiten offen lässt, aber das Ziel doch sichtbar anzeigt?  Gönnen wir uns Gelegenheiten,  Pausen um inne zu halten, die sich anbietet um die Schönheiten des Lebensweges zu beachten?

Es wären die Phasen, die uns ins Staunen bringen, statt stur den kurzfristigen Erfolgen nachzurennen. Ich meine damit nicht, bei jeder Möglichkeit sich auszuklinken, wenn man gerade keine Lust hat, sondern kreativ mit offenem Blick, und voller Achtsamkeit durch die vielen Strassen des Lebens zu wandern. Da gehört auch eine kurze Sackgasse oder ein steiler Auf- und Abstieg dazu.   Eine Kreuzung oder Weggabelung,  kann uns dazu zwingen, neu zu entscheiden, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.

Es könnte auch sein, dass wir jemanden nach dem Weg fragen müssen und uns beraten lassen, wenn es schwierig wird oder wir uns gar  etwas verirrt haben. Auch ganz spontan mal das Bauchgefühl reden zu lassen, ist  oft eine empfehlungswerte Option.  Dann aber auch dem Bauch-oder Herzgefühl zu vertrauen, ohne gerade den Verstand einzuschalten, der sich doch schon so oft als falscher Ratgeber gezeigt hat.

So, nun denke ich, es darf durchaus sein, nicht wie eine Gehetzte ein zu kurzfristig angesetztes Ziel erreichen zu wollen und dadurch ständig unter Druck zu stehen. Ich werde ab und zu bewusst einen Umweg wählen, denn Zeit  kommt und vergeht. Ich entscheide JETZT über Landkarte oder Navigationsgerät.

So wünsche ich Dir lieber LeserIn viele Momente, die Dich zum Staunen bringen und Dich erfreuen.

Katharina