28.10.2019

Zeit heilt Wunden

Jeder von uns hat diesen oder ähnliche Sprüche wie „es braucht jetzt Zeit“ schon gehört. Meistens machen wir uns aber über solche Phrasen wenig Gedanken und sie sind auch nicht in jedem Fall richtig. Falsch sind sie, wenn es darum geht Probleme hinauszuschieben um sie versanden oder gar überwuchern zu lassen.

Irgendwann werden sie wieder sichtbar und meistens sind sie dann nicht kleiner.

Die einfachsten Lösungen oder Erklärungen finden wir wieder in der Natur. Wenn zum Beispiel Schädlinge eine Pflanze befallen haben, ist es höchste Zeit das Problem zu behandeln. Viele Pflanzen oder Tiere senden ihre Duftstoffe und Signale aus um andere vor verletzenden Angriffen zu schützen. Wenn ein Baumstamm stark verletzt wurde sollte er unmittelbar gepflegt werden sonst wird er geschwächt oder „verblutet“ sogar. Wie man auf folgendem Bild erkennen kann, wachsen unbehandelte Narben weiter.

Das Gleiche geschieht wenn wir Menschen Probleme oder Verletzungen auf die lange Bank schieben. Es bleiben Störfelder und Energieräuber. Diese wandeln sich in schleichende Prozesse, wachsen still und leise im Hintergrund, schlussendlich wird die Sache noch verschlimmert. Die schmerzvollsten und dauerhaftesten Verletzungen sind bei uns meistens psychischer Art, wie kommunikativer Streit, Kritik und Verurteilungen. Hier wird zu oft die Konfrontation gefürchtet in der Annahme es sei alles erledigt, wenn die Zeit darüber wächst. Klar ist, eine Narbe bleibt immer ein Flick und kann nichts ungeschehen machen.

Auf der körperlichen Seite würde wohl niemand nach einer schwerwiegenden Krankendiagnose oder einem Unfall einfach zuwarten und nichts tun wollen.

Erst wenn alles Menschenmögliche zum Behandlungsprozess getan wurde, kann die Zeit heilsam sein. Oft braucht es neue Erkenntnisse, Kompromisse, auch die entsprechenden Lehren oder Massnahmen. In jedem Fall ist klare Kommunikation, Verständnis und Empathie ein passender Schlüssel. Klare herzdominierte Kommunikation ist unumgänglich für ein fried- und freudvolles Zusammenleben.

Fazit: Nichts auf die zulange Bank schieben sondern liebevoll angehen. So kann zwar nichts ungeschehen gemacht aber geheilt oder gelöst werden. Lernen wir doch einfach von der Natur, sie hat für jede Situation eine passende Lösung.

Mit bäumigen Grüsse

Katharina