Respektvoller Umgang mit mir
Ich, und sicher auch du, lebst ein sehr abwechslungsreiches, dynamisches Leben. Theoretisch weiss ich genau, dass Körper und Seele eine Einheit bilden, sich gegenseitig unterstützen und in Balance sein sollten. Beide „Teile“ wollen ihre Aufmerksamkeit und fordern Respekt.
Das ist ja schön und gut, – wenn nicht die Emotionen auch noch wären, die ich allein mit meinen Gedanken schüre und anheize, sodass die feinen Signale der Seele unterdrückt, ja sogar abgewürgt werden.
Nun, sehen wir das doch einmal etwas märchenhaft:
Ich erachte meinen Körper, den ich Speedy nenne, als Haus, in der die Seele, die ich als Trina bezeichne, ihre Aufmerksamkeit fordert. Speedy will sich nur wohl fühlen, Tina meldet Bedürfnisse an und will respektiert werden. Mit der Kraft meiner Gedanken habe ich nun die Wahl den feinen Signalen von Tina zu lauschen und respektvoll zu begegnen, sie anzunehmen oder abzulehnen.
Durch selbst produzierte, übersteigerte Emotionen, die ich als Waffen mit den Namen Angst, Wut, Trauer, Begierden, Grübeleien und Schuld bezeichne, kann ich auch ein Gefecht veranstalten und meinen, dass Tina und Speedy gemeinsam gewinnen. Leider gibt es in jedem Gefecht Gewinner und Verlierer. Warum soll ich denn diesen emotionalen Waffen soviel Aufmerksamkeit schenken, geschweige diese noch anheizen?
Nun zur Geschichte:
Diese Tina hat Wünsche und Visionen, will ständig etwas, mal etwas Verrücktes mal etwas ganz Gewöhnliches. Sie will sich aber verwirklichen und ist bereit auch schwierige Situationen zu meistern. All ihre Bedürfnisse meldet sie zuerst ganz leise, aber immer wieder, wie ein kleines Kind dies macht, wenn es etwas erreichen will.
Werden solche, manchmal subtilen Meldungen, einfach nicht respektiert oder unterdrückt, wird Tina zu einem trotzigen Kind, es klopft zuerst sanft und später massiv an die Türen und Fenster von Speedy. Wenn ich diesem „Spiel“ weiter passiv zusehe, kann ich beobachten und spüren was alles in die Brüche geht.
Die Seele Tina lässt sich nicht einsperren und ignorieren, sie reagiert auch schlecht auf Pillen aus der Pharma, sie sucht sich eine neue Türe und wird noch gewalttätiger. Sie benutzt nun die nächste Möglichkeit, die Emotionen, um nicht nur sich selber, sondern auch die Umgebung mit ihren Nöten zu konfrontieren. So wird der Krieg von Speedy und Tina zum Massenkampf, der die nächste Umgebung mit einbezieht. Als Nächstes sind da Partner, Familie oder Arbeitsplatz die sich als Kampfarena anbieten.
Tina will ihre Aufmerksamkeit, will sich verwirklichen ohne anderen und sich selbst zu schaden und wird nur glücklich und gelassen wenn sie nicht durch unnötigen Emotionen oder oberflächliche Umstände behindert und unterdrückt wird.
Sie fordert angenommen zu werden mit den Schwächen und Stärken, einfach akzeptiert zu werden, als das was und wie sie Ist. Sie will ihre Talente einsetzen und anderen zur Verfügung stellen. Sie will ein brauchbares Glied in der Gesellschaft sein. Sie will die Vergangenheit hinter sich lassen und Neues wagen. Sie will ihren eigenen Weg gehen, und weiss, dass Niemand ausser Ihr das kann.
Sie will sich entscheiden, ohne produzierte Angst im Nacken oder Unwohlsein im Bauch. Sie ist sich ihrer Kraft sicher, um auch grosse Steine aus dem Weg zu räumen, oder längere Umwege zu gehen, wenn es brenzlig wird. Sie will das Kribbeln des Unbekannten spüren. Sie will angefangenes erfolgreich beenden und nicht auf halber Strecke aussteigen, weil es schwierig, heiss oder kalt ist. Sie weiss, sie hat viele Chancen und Möglichkeiten.
- Tina ist ein ständig forderndes Wesen!
- Tina weiss, dass sie ein selbstbewusstes Wesen ist!
- Tina weiss, dass Kampf Verlierer produziert.
- Tina weiss, dass sie für ihre Visionen selbst entscheiden und gerade stehen muss!
- Tina weiss, dass wenn sie ihren Weg nicht geht, nie dort Ankommt wo Liebe, Frieden und Harmonie ist!
- Tina weiss, dass es viel Mut braucht um Hindernisse zu überqueren!
- Tina weiss auch, dass sie nur sich selbst verändern kann!
- Tina allein kann ihr persönliches Glücksgefühl beschreiben, wenn sie am Ziel ankommt!
Du kannst dieses Märchen für dich weiter schreiben oder einfach so lassen, das Ende liegt in deiner Vorstellung und in dem was du daraus machst.
Ich für mich werde achtsam und respektvoll lauschen, auf das was mir Tina mitteilt, die Emotionen kritisch hinterfragen, ihnen nicht zuviel Energie abgeben und ständig Neues wagen. Dazu hilft mir mein Speedy, der sich wohl fühlt, wenn Tina nicht poltern muss. Ich weiss, dass ich mich ständig verändern muss und es nicht andern überlassen kann. Das ist das Gesetz des ständigen Wandels.
Nun wünsche ich dir, lieber Leser viel Spass mit deinem Speedy und deiner Tina.
Katharina