06.12.2022

Kräuter und Gewürze als Heilmittel

Kräuter und Gewürze sind voller Geheimnisse. Trotz ihrer uralten Geschichte ist ihre Erforschung noch am Anfang. Es gibt nur wenige wissenschaftliche Standartwerke in zum Thema. Gewürze sind in der Küche „das gewisse Etwas“, das ein schlichtes Rezept entweder in einen Triumpf der Hausfrau oder in eine totale Niederlage verwandeln kann, je nachdem, ob sie mit den Gewürzen und Kräutern wie eine Virtuosin oder wie eine Debütantin umgeht. Natürlich gilt die gleiche Aussage auch für Kochtopfvirtuosen männlichen Geschlechts.

Gewürze sind viel mehr als Appetitanreger, Säftelockerer, Gaumenschleimspeicher, sie sind verknüpft mit romantischen Urlaubserinnerungen. Gewürze und Kräuter sind Verdauungshelfer, schützen vor Krankheiten, sind Fit- und Muntermacher und manchmal auch Verführer zu erotischem Tun.

Betrachten wir die Gewürze und Kräuter vom Standpunkt der Natur-und Küchenapotheke aus, dann sind mehrere Gruppen von Stoffen besonders wichtig, weil sie die verschiedensten Funktionen unseres Körpers anregen. Die Senföle, die Bitterstoffe, die Gerbstoffe, die Flavonoide, die scharf brennenden Stoffe, die ätherischen Öle und reichlich vorhandenen Mineralien und Spurenelemente, nicht zu vergessen sind die sekundären Pflanzenstoffe sowie Antioxidantien. Alle setzen sich wieder aus verschiedensten pflanzlich-chemischen Verbindungen zusammen. Ein Wunder wie es nur die die Natur vollbringen kann!

Uns interessiert hier vor allem, was diese Stoffe in den einzelnen Gewürzen und Kräutern für unsere Gesundheit bewirken. Wer keinen Appetit hat, dem raten Experten zu Zwiebeln und Knoblauch, weil diese den Blutdruck und das Blutfett senken. Wenn der Blutdruck gesenkt wird, entsteht ein Hungergefühl. Viele Gewürze regen die Speicheltätigkeit an, z.B. Chili, Ingwer, Paprika, Pfeffer, Piment, Senf. Richten Sie öfter einen leckeren Vorspeisenteller her, mit süss – sauer eingelegtem Ingwer, mit grünen und gelben Paprikafrüchten und mit Senffrüchten. Zur Stärkung des schwachen, nervösen Magens und damit die Säfte fliessen, empfehlen ich Ihnen unter anderem die Bitterstoffe, also Kräuter wie Majoran, Bohnenkraut, Thymian, Salbei, Kardamon, Nelken, Zimt und Anis. Ihre Aromastoffe stimulieren, aktivieren und kräftigen die Magenschleimhaut. Als Folge nimmt die Magensaftsekretion zu.

Wenn Galle und Leber Beschwerden machen, sind zur Steigerung der Gallenproduktion Anis, Kurkuma, Artischocke, Kümmel und Pfefferminze von Vorteil. Für die grosse Schar von Leuten mit Darmstörungen empfiehlt sich, Gewürze, die ausleitenden Bitterstoffe enthalten, einzunehmen. Die Stars unter den Bitterstoff-Lieferanten sind u.a.: Enzian, Löwenzahn und Ingwer. Allen voran natürlich Anis, Kümmel und Fenchel. All diese helfen die Verdauung zu ordnen, Gasansammlungen im Bauch sorgfältig zu beseitigen, indem sie die Darmwände entkrampfen und entspannen.
Wer einen trägen Magen und Darm hat, weil er etwa ein Büromensch ist oder als Berufskraftfahrer viel sitzen muss, dem rate ich zu Gewürzen, welche die Durchblutung im Bauchraum fördern: Meerrettich, Nelken und Senf. Alle Scharfstoffe wie Chili, Pfeffer, Paprika, Kurkuma, Ingwer und Muskat fördern die Bildung der wertvollen Verdauungsenzyme und die Aktivität des Magens und regen die Darmperistaltik an.

Senföle sind überall wirksam, wo es grosse Schleimhäute gibt, bei Blasen- und Nierenentzündungen, bei Infektionen und Entzündungen im Darm und in den Atemwegen.
Wasseransammlungen im Körper beseitigen Brennnessel, Liebstöckel, Majoran, Petersilie, Sellerie und Wacholderbeere, weil sie die Nieren anregen, sowie alle kaliumhaltigen Lebensmittel. Zur Erleichterung der Atmung und zur Schleimlösung bei Erkältungen sollte reichlich Rettich gegessen werden und zum Würzen fleissig Anis, Pfefferminze und Fenchel verwendet werden. Wer ein müdes Herz hat, den können Gewürze aktivieren, Chili, Paprika, Senf, Ingwer, Kurkuma.

Hier noch zwei Geheimtipps; jeder orientalische Mann, der gerne im fortgeschrittenen Alter noch einmal Vater werden möchte, weiss, dass er des öfteren Safran konsumieren muss. Safran enthält den Wirkstoff Kroketin-Ester, der die Qualität der Spermien verbessert. Aber nur jeweils als Prise ein paar Fäden Safran bitte, denn in Überdosen ist er giftig.

Diese und viele Tipps stammen von heilkundigen Forschern und Anwendern. Leider ist viel Wissen nie schriftlich erfasst und veröffentlicht worden. So hat mir ein vor 10 Jahren verstorbener Freund einen grossen Teil seiner erprobten Rezepte und Kenntnisse weitergegeben. Sein Wunsch war es damals, dass daraus mal ein Buch entstehen sollte. Seine Lebenszeit reicht leider nicht mehr.
In seinem Sinn habe ich nun vieles ergänzt und meine eigenen Erfahrungen einfliessen lassen und werde es interessierten Menschen gerne weitergeben. Die Tipps sind sicher unvollständig und nicht als verbindliche Gesundheitstipps einzuordnen, sind vielmehr zur Unterstützung des Wohlbefindens gedacht. Es steht in der Verantwortung jedes Anwenders was richtig für ihn ist.
Auf jeden Fall finde ich es sollte Spass und Neugierde wecken vieles selber zu testen.

Katharina