28.03.2018

Die Silberweide – Die biegsame Entscheidungshelferin

Die Silberweide ist ein faszinierender Baum, der fast im ganzen europäischen Raum vorkommt. Er bevorzugt Feuchtgebiete, Uferböschungen oder Gebiete, die immer wieder überschwemmt sind. Er treibt im Frühling sehr früh aus und zieht die Aufmerksamkeit besonders bei Allergikern auf sich. Die pelzigen, weichen Weidenkätzchen sind willkommene Bienen- und Insektennahrung in der noch kühlen, unbeständigen Jahreszeit.Silberweide

Die Heilkraft der Weide wurde schon im 16. Jahrhundert erwähnt, man nutzte die Weidenblätter als Schlafmittel. Bereits Jahre später wurde die Weidenrinde als fiebersenkend eingesetzt. Hippokrates, Paracelsus und auch Hildegard von Bingen kannten die Heilwirkung der Weide. Sie haben die Rinde bei Grippe, steifen Gelenken und Rheuma verwendet.

Heute weiss man, dass die fiebersenkende und schmerzlindernde Wirkung auf den hohen Salicingehalt der Weidenrinde zurückzuführen ist. Dieser vielseitig wirkende, medizinisch Wirkstoff wird heute weltweit eingesetzt z. B. Aspirin.  Heute könnte Weidenrindentee eine gute Alternative als Schmerzmittel und zur Behandlung bei Grippe sein. In meiner Jugend hat man auch Weidenrinder-Bäder bei Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte, gemacht. Die Weide hat eine kühlende und demzufolge entzündungshemmende Wirkung.

Als Bachblüte (nach Dr. Bach) wird die Weide (Willow) als Schicksalspflanze beschrieben. Sie gilt als Mittel zur Selbst-Versöhnung und –Verzeihung. Sie ist wirkungsvoll bei Menschen, die sich als Opfer fühlen und kaum den Weg aus diesem Teufelskreis finden. Sie hilft die Selbstverantwortung besser in Griff zu bekommen.

In der griechischen Mythologie galt die Weide als Wohnstätte der Göttin Demeter, der Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Zur Zeit der Weidenblüte feierten sie das Fest der Wiedergeburt.

Sie wurde oft mit Schwangerschaft, Entbindung und Mutterschaft in Verbindung gebracht.

Im Christentum wurden und werden heute noch Weidenzweige am Palmsonntag gesegnet und dann in Haus und Stall aufgehängt um vor Feuer und Blitz zu schützen.

Die Kelten feierten in der Blütenzeit ihr Fest der Wiedergeburt der Natur im Frühling (Ostara).

Nach dem keltischen Baumkreis sind Menschen, die im Baumzeichen der Weide geboren sind wahre, spielerische Energiebündel, sie lassen sich in ihrer Ausdauer kaum aufhalten. Nichts kann sie abhalten ihre gesetzten Ziele zu verwirklichen. Ihre Flexibilität lässt sie Schwierigkeiten mit scheinbarer Leichtigkeit meistern, wie die im Wind wehenden Äste einer Weide.

Ich bewundere die Silberweide immer wieder, sie steht fest auf dem weichen und nassen Boden, auch als alte Dame hat sie nicht von ihrer Flexibilität eingebüsst. Sie lässt massive Stürme über sich ergehen und zeigt die Beweglichkeit durch die wallenden Äste. Sobald ein Sturm vorbei ist, steht auch nachher wieder aufrecht und majestätisch da. Mit ihr lerne ich, dass Rückschläge nichts Dramatisches sind, sondern zu neuen Entscheidungen auffordern, um  nach turbulenten Lebensphasen aufrecht meine Frau zu stellen. Sie ermahnt mich daran die Vergangenheit als das zu lassen was sie ist, nämlich Vergangenheit. Daran gibts im Jetzt nichts mehr zu ändern. Was sie mich aber lehrt, ist mutig hier und jetzt weiter zu gehen. In der Opferrolle zu verbleiben bringt gar nichts. Die Silberweide macht es mir vor, die Beweglichkeit in stürmischen Zeiten zu behalten und auch nicht im Sumpf von blockierenden Gedanken zu verweilen. Sie fordert mich auf, erhobenen Hauptes Entscheidungen in Angriff zu nehmen und zu aktiv zu handeln.

Natürlich habe ich auch von diesem Baum meine Essenz aus den Knospen und Rindenteilen hergestellt, damit ich jederzeit das passende Mittel zur Hand habe, wenn ich das Gefühl habe wankelmütig zu sein oder der Vergangenheit nachzutrauern.

Die Botschaft auf der Baumkarte gibt mir jeweils den richtigen Wink um mir meiner Situation wieder bewusst zu werden.

Bin gespannt, ob du auch schon Erfahrungen mit den Bäumen gemacht hast. Dann schreibe es hier auf dem Blog oder melde dich bei mir.

Mit bäumigen Grüssen

Katharina