25.02.2013

ANKOMMEN IN DER SEELE

Lange hatte ich die Meinung, um anzukommen bedeute, ausschlisslich einem festgelegten Ziel zu folgen, oder gesellschaftliche Anforderungen zu erfüllen, und schon alles wäre perfekt. „Man will ja schliesslich erfolgreich sein“.

Gerade in solchen Glaubensmustern liegt eine grosse Unsicherheit zu Grunde. Hinter der Unsicherheit liegt wiederum die Angst und noch viel tiefer Trauer und Verlust verborgen.  Aus solch tief sitzenden Gefühlen von Unsicherheit und Angst wächst ein unstillbares Bedürfnis nach Sicherheit, und somit der Anspruch „alles richtig“ machen zu wollen oder zu müssen.

In dieser Situation sind wir schon nach aussen gerichtet, ich nenne es „in Outspiration“. Wir beginnen uns mit gesellschaftlich vorgegebenen Massstäben zu vergleichen.

Die sehr tiefgründigen Muster liegen in uns. Es ist also nur möglich, wenn wir in die Inspiration gehen, um bei uns selbst anzukommen. Erst wenn wir aufhören uns zu vergleichen, können wir die Zeichen unserer Seele erhorchen.

Um wirklich anzukommen bin ich aufgefordert die Abgründe meiner Seele zu durchforsten. Nur in der inneren Tiefe kann ich meine Herzensangelegenheiten richtig erkennen. Die eigenen tiefen Visionen sind es, die sich als kurze Blitzlichter zeigen. Um sie zu sehen muss ich ihnen die volle Aufmerksamkeit und den nötigen Raum geben.

In der Natur ist es nicht anders. Noch in der jetzigen kalten Winterzeit liegen die Samen, die später keimen wollen, unter der Schnee- und Eisdecke wohlbehütet, wie abgestorben und doch voll lebensfähig. Die ganze Kraft, um sich zur blühenden Pflanze zu entwickeln, ist in jedem Samen gespeichert. Es braucht etwas Zeit und das Quäntchen Sonne und Regen um kontinuierlich, nach aussen zu wachsen.

Wenn ich nun diese Gesetze auf unser menschliches Verhalten anwenden will, braucht es als erstes das Ankommen und Verweilen in mir selbst, bevor ich mich mit all den möglichen und unmöglichen Gefahren im Aussen  beschäftige.

In meiner Beratungspraxis erfahre ich, dass viele  Menschen sich wenig mit den tiefen Herzenswünschen aber sehr oft und lange mit Gefahren im Aussen beschäftigen. Dies führt dazu, dass die wertvollsten Vision erstarrt sind  oder langsam austrocknen. Sie lassen sich jedoch nicht eliminieren, sondern machen sich wieder und wieder durch Frust und Unzufriedenheit bemerkbar.

„Gehe nach innen  und wachse nach aussen“.

Oft sind es auch nicht die weltbewegenden Herzimpulse, die wir einfach so ignorieren, sondern die kleinen Angelegenheiten, zum Beispiel eine kleine Reise, ein Besuch oder, oder, oder….

Die stetige Herausforderung ist es, innerlich zu erforschen was ich möchte und ausserlich danach zu handeln. So kann ich durch die Emotionen reisen, ohne mich in ihnen zu verhaspeln. Ich mache neue Erfahrungen, werde reicher an Gefühlen, reicher an Eindrücken und Erlebnissen, und das Wichtigste: reicher auch an mir selbst.

„Das Leben ist eine Reise mit vielen Wegen und Möglichkeiten, antreten muss ich sie selber“.

Ich tanze und renne, ich laufe, falle, liege und stolpere. Manchmal wirble oder schwanke ich, oder fliege sogar … durchs Leben.

So ist eben mein Leben, das mich zu einer reichen Frau macht!

Katharina