09.09.2017

Wenn der Glaube weicht…

Frankreich-5556

Fast ein halbes Jahr ist vergangen seit ich den letzten Newsletter oder in diesem Blog etwas schrieb. In dieser Zeit hat sich so viel verändert, wie ich es mir niemals vorstellen konnte. Als ich mich vor 4 Jahren entschloss nach Frankreich auszuwandern hatte ich so viele Pläne. Ich plante dort mit Josef, meinem Partner, eine erfüllende Zeit zu erleben und so einiges zusammen zu bewirken. Schon bald machte sich bei Josef die hartnäckige Krankheit Krebs bemerkbar. Mit den üblichen medizinischen Behandlungen, wie Operation und Chemotherapie über einige Monate hatte er sich dann für die Naturmedizin entschieden. So konnte er 2 Jahre mit sehr guter Lebensqualität, viel Zeit mit den Tieren und den Hofarbeiten verbringen, bis anfangs Jahr die Krankheitssymptome wieder massiv auftraten. Besuchern und Gästen gegenüber liess er sich lange nichts anmerken, er hat für sie gekocht und die wunderbarsten Gerichte auf den Tisch gezaubert. Natürlich gab es damals noch viel Hoffnung und den Glauben daran, dass auch diese, oft schmerzhafte Phase, wieder vorbei gehen würde. Nach einer intensiven Zeit im Spital und zu Hause, musste ich zusehen, seine Kräfte nachliessen, wie das Lebensfeuer so langsam schwächer wurde, die Hoffnung dünner, bis er den Glauben an eine Besserung selber verloren hatte. Er wünschte sich zum Schluss, dass sein Leidensweg bald zu Ende sei.

So hat sein Herz am 4 September 2017 endgültig aufgehört zu schlagen.

Die Erlebnisse der letzten 8 Monate lassen sich kaum in kurze Worte fassen. Sie bleiben in meiner Erinnerung. Gerade kommen mir wieder die Tränen und es fehlen mir die Worte…..

Was bleibt sind die Erinnerungen an die freudvollen und herausfordernden Zeiten, die ich mit einem Menschen wie Josef erlebt habe. Er hat mich während 54 Jahren durch Hochs und Tiefs begleitet und nie an ein Aufgeben gedacht. Er wollte es immer allen recht machen und hat sich jeder Aufgabe gestellt. Erst als er spürte, dass die körperlichen Kräfte nicht mehr ausreichten hat er den Glauben und die Hoffnung auf Gesundheit verloren.

Sein letzter Wunsch ist es, nicht um ihn zu trauern, sondern zu LEBEN und den persönlichen Weg zu gehen.“Das nehme ich mir zu Herzen“.

Ich denke vielen, die ihn gekannt haben, wird er in guter Erinnerung bleiben. Er will sie gleichzeitig auffordern, das Leben selber in die Hand zu nehmen, nicht mit der Masse zu schwimmen, oder sich von schwierigen Lebenssituationen blockieren zu lassen.

„Es gibt ein Weiterleben nach dem Tod“.

R.I.P.

Katharina

email: katharina@belika.ch