30.10.2010

Loslassen

Vielleicht geht es Ihnen wie mir, das Loslassen ist eine eher traurige Angelegenheit. Warum eigentlich? Ist es etwas, das mit Verlust zu tun hat?
Je mehr ich mir darüber Gedanken mache, wird mir klar, es ist doch einfach nur etwas beenden und Platz schaffen für Neues. Natürlich kommt zuerst vielleicht eine Zeit der Leere und Ungewissheit, wenn ich mich noch nicht mit dem Danach befasst habe.

Am eindrücklichsten habe ich Loslassen in den letzten Tagen in der Natur erlebt. Die Bäume haben jeden Tag etwas mehr von ihrer Blätterpracht losgelassen. Die Bäume trotzten noch etwas gegen Wind, Regen und Kälte, bist sie nun ganz kahl und nackt aber selbstbewusst dastehen.
Auch in diesem losgelassenen Zustand ist klar, der Apfelbaum bleibt ein Apfelbaum und die Eiche ein Eichbaum, auch im nächsten Frühjahr.
Auch ich bleibe die gleiche Person, auch wenn ich etwas abschliesse, loslasse und mich auf Neues vorbereite.
So gesehen ist Loslassen auch ganz einfach, es ist ein SICH WEITER ENTWICKELN.
Da hat auch Trauer und Unsicherheit seinen Platz. Destruktiv würde es erst, wenn ich in diesen Gefühlen verharren und den Zeitpunkt des Neuanfangs, den Frühling, verpassen würde.
Diese Zwischenzeit ist da um sich wieder auf den nächsten Lebensabschnitt einzustellen. Sich neu zu orientieren, klar zu werden ob ich später „Aepfel oder Birnen“ ernten möchte. Es ist die Zeit mich definitiv zu ENTSCHEIDEN, um dann zu TUN was zu TUN ist. Genau so wie es unsere Bäume tun.
Das ist das Gesetz um selbstbewusst, glücklich und erfüllt zu sein.
Alles was sich nicht verändert bedeutet Stillstand und hat nichts mit Lebensfluss zu tun.
Katharina