19.05.2019

INSPIRATION oder OUTSPIRATION?

Die Situation von äusserer Hektik, auf Trab sein,  Erwartungsdruck, Reiz- und  Informationsflut führt dazu, dass wir uns immer mehr in einer Aussenspirale verstricken und somit unser Geist nicht mehr zur Ruhe kommt. So wird es schwierig unserer Intuition, der inneren Weisheit die nötige Aufmerksam zu schenken.

Es sind die von aussen gesteuerten Verhaltensweisen, machen oft das Leben schwer. Diese äusseren Situationen haten uns oft gefangen, ohne dass wir es merken. Wir bringen es nur schwer fertig, während einer Minute die Gedanken abzustellen und nur zu fühlen.

Ich bezeichne diesen Zustand als Outspiration, was das Gegenteil von Inspiration bedeutet.

Oft ist es sogar bequemer, sich im rotierenden Karussell treiben zu lassen als auszusteigen und sich auf unsere Herzensangelegenheiten zu konzentrieren. Ich kenne solche Situationen nur zu gut.

In dieser Aussen- Situation ist es nicht möglich tief zu fühlen, was im Innern stattfindet. Es spielt sich zu viel im Kopf ab, so dass die leiseren Signale der Seele unterdrückt und nicht mehr hörbar sind.

Solche outspirierende Situationen produzieren Gewohnheiten, Alltagstrott, Gedanken und Drucksituationen, die wir im Moment oft gar nicht wahrnehmen. Oft merken wir es erst, wenn der Körper sich meldet, anfänglich mit Verspannungen, Müdigkeit, Schlaf- oder Verdauungsproblemen. Weiter geht es dann mit Schmerz- und Angstzuständen bis hin zur tiefen Depression etc. Das sind Anzeichen dafür, dass äussere Einflüsse nicht mehr verarbeitet oder gefiltert werden können. Nun ist die Pharmaindustrie sehr schnell mit ihren Produkten, wie Psychoblockern oder allerhand symptombekämpfenden Massnahmen zur Stelle. Damit lässt sich die e3igene Verwirrung weniger deutlich erkennen, sie blocken den unruhigen Geist, sie legen ihn sozusagen in Ketten. Wir verstehen die natürlichen Schutzmechanismen nicht mehr, unsere Gefühle werden unterdrückt und eingeengt.

Wenn wir auf natürliche und gesunde Art zur Ruhe und zur Intuition kommen wollen, brauchen wir die Inspiration, das In-sich-gehen, um die Outspirale in Inspiration umzukehren. Solange wir dazu nicht im Stande sind, wenden wir uns immer weiter von uns selbst ab.

Wir müssen zum eigenen Beobachter werden, ob wir wirklich im Hier und Jetzt leben oder rennender Sklave im Hamsterrad sind. In-sich-gehen oder Inspiration heisst, fähig sein, schädliche Gedanken, Situationen und Umstände zu stoppen und zu sich selbst zu finden.

Ich höre von Menschen in so blockierten, outspirierten Situationen oft den Ausspruch: »ich arbeite js daran.» Das klingt in meinen Ohren nicht sehr optimistisch, sondern eher anstrengend. Meiner Meinung kann hier nicht «daran zu arbeiten» die Lösung sein sondern ein konsequentes «zur inneren Ruhe» kommen und Dinge oder Situationen möglichst schnell loszulassen oder zu verändern. Bevor mich ein äusserer Umstand dazu zwingt!  Die Kunst sich der Hektik der Zeit zu entziehen gleicht einem ständigen trainieren, sich auf unsere Gefühle zu konzentrieren und ihnen zu vertrauen.

Gerade jetzt fliegt bei mir eine Email von Aussen in ein –  mit dem Spruch –  von Bernd Meinunger

«Auf dem Weg zu mir — stand ich oft frierend draußen»

Also in diesem Sinne nehme ich mir heute Zeit auf meine wärmenden Gefühle zu achten.

Katharina