16.05.2018

Die Zitterpappel – die Mutspenderin

Die Zitterpappel, auch Espe genannt, ist in Europa, Asien und Nordafrika verbreitet. Sie trägt dazu bei, zu schlammige, feuchte Böden für andere Baumarten und Pflanzen aufzubereiten. In unseren Breiten wächst kein Baum schneller als Pappeln. Die Zitterpappel ist leicht zu erkennen, ihr heller Klang, verursacht durch die Blätter, die beim leisesten Windhauch zittern, tönt es wie feines Flüstern bis hin zu intensivem Geplapper.  Das Rauschen der Blätter wurde auch früher als Botschaft der Götter bezeichnet.

Zitterpappel

Auch der Spruch “Du zitterst ja wie Espenlaub” kommt nicht von ungefähr.

In vielen Kulturen gilt sie als Zeichen von Freiheit,  Mut und männlicher Kraft.

Im antiken Griechenland war dieser Baum dem Herakles geweiht. Er soll einen Kranz aus Espenzweigen auf einer gefährlichen Reise in die Unterwelt als Sinnbild des Vertrauens getragen haben.

Bei Druiden und Hexen hatte sie einen grossen Stellenwert.

Das Holz ist weich aber fest verwurzelt im Boden, dadurch vermittelt sie Stärke und Zuversicht. So war sie auch einer der Lieblingsbäume von Napoleon, er liess sie entlang seiner Heeresstrassen pflanzen. Durch sein nach oben gerichtetes Wachstum mit phallischem Charakter symbolisiert sie seine männliche Kraft.

Als Heilmittel hatten die Espen schon in der Antike eine wichtige Rolle gespielt.

Bei Rheuma, Gicht, Gelenkschmerzen, Entzündungen der Haut, zur Narbenpflege, auch Sonnenbrand, kann Pappelsalbe oder Öl helfen.

Heute sind  Fertigprodukte in guten Apotheken erhältlich.

Zur Herstellung einer eigenen Salbe werden Knospen, Blätter und Rinde verwendet, indem man einen Ölauszug mit Olivenöl herstellt und dann mit Bienenwachs und Kokosöl zu einer Salbe weiterverarbeitet. Genaues Rezept bei mir erhältlich.

Aus den Knospen, Rinde und Blättern der Pappel lässt sich auch ein Tee herstellen. Dieser wirkt hauptsächlich kühlend, entwässernd, blutstillend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Im Besonderen hilft er bei Fieber, Rheuma, Gicht, Blasenentzündungen und Prostata.

Äusserlich können in Tee getränkte Wickel an Stelle von Salben bei rheumatischen Leiden, Bewegungseinschränkung und Feuchtigkeitsansammlungen angewendet werden.

In der täglichen Ernährung könnte man getrocknete Blätter vermahlen, so dass ein mehlartiges Pulver entsteht, diese dann mit Mehl vermischt, verbacken oder zum Eindicken von Saucen verwendet werden.

In der Bachblütentherapie hat Dr. Bach die essenzielle Kraft dieser Pflanze erkannt. Die Bachblüte, Aspen“ steht im Zusammenhang der unbewussten, schwer zu definierenden Angst, vor allem verbunden mit Alpträumen, furchterregenden Einbildungen oder Wahnvorstellungen.

Mich selber inspiriert die Zitterpappel immer wieder und verbindet mich mit meinem Innersten. Sie fordert mich auf mutig meinen Impulsen zu horchen, auch wenn ich ins Zittern komme. Sie erinnert mich daran auf das leise Flüstern des Herzens zu hören, wenn Ängstlichkeiten mich blockieren. Die Zitterpappel macht mich gelassen ohne in Lethargie abzudriften. Sie lehrt mich mir zu vertrauen, offen und beweglich im Jetzt zu bleiben und mich nicht von Gedanken einengen zu lassen.

Das Rascheln der Blätter erinnert mich daran, dass nichts stehen bleibt sondern alles in Bewegung ist was lebt.

So vertraue ich auf die Botschaften der Bäume, sie sind meine besten Lehrer.

Mit bäumigen Grüssen

Katharina