22.04.2018

Die Trauerweide – die Hoffnungsvolle

Die Trauerweide, ein Baum, der sich  sich recht auffällig zeigt, so dass sie fast jeder kennt. Sie ziert und verschönert so manchen Park oder Friedhofsanlagen. Sie wird auch Chinesische oder nach ihrem botanischen Namen als Babylonische Trauerweide bezeichnet. Sie liebt den feucht kühlen Boden oder den Rand der Gewässer. Kaum eine andere Pflanze benötigt soviel Wasser zum Überleben. Sie kann sogar buchstäblich „bis zu den Knien darin stehen“ ohne zu verfaulen. Wenn ein Weidenbaum abgeschnitten wird, wachsen sehr schnell neue Triebe nach, selbst abgeschnittene Zweige, die man in die nasse Erde steckt, treiben sehr schnell aus. Durch die schlanken, überhängenden, flatterhaft scheinenden Äste wirkt sie luftig, kühl und leicht.

Trauerweide

Die Weide galt als heiliger Baum und wurde der Göttin Demeter, der Fruchtbarkeitsgöttin zugeordnet.

Die Druiden feierten das Fest der Wiedergeburt der Natur zur Zeit der Weidenblüten und steckten Weidenzweige in die Erde ihrer Felder, um deren Fruchtbarkeit zu erhalten.

Bei den Kelten wurden Puppen aus Weidenholz gefertigt, die verbrannt wurden, um den Gott des Winters zu vertreiben zur gleichen Zeit feierten sie das Fest der Göttin Birgid. Sie wurde sinnbildlich auch als Göttin des Lichts verehrt.

Im Keltischen Horoskop werden Menschen, die im Zeichen der Weide geboren sind als wahre Energiebündel bezeichnet. Durch ihre Leistungsfähigkeit und Ideenreichtum sind sie kaum zu bremsen. Alles scheint ihnen durch ihre Begeisterungsfähigkeit leicht zu fallen. Sie biegen jede Situation zum Vorteil und zur Zufriedenheit für alle Beteiligten wieder hin.

Die Weide wurde viel mit Hexenzauber verbunden, sie wurde als jungfräulicher Baum bezeichnet, weil er Blüten hat aber nie Früchte trägt. Die Essenz wurde zur Empfängnisverhütung empfohlen (ich persönlich hätte da meine Zweifel) Sie soll das sexuelle Verlangen vermindern, was sich die Klöster zu Nutze machten, indem sie in jeden Klostergarten eine Trauerweide pflanzten.

In mehreren  Kulturen wurden Flöten, die aus Weidenholz geschnitzt waren, bei Trauerzeremonien gespielt.

Fast vergessen ist sie als Heilmittel, obwohl schon im ersten Jahrhundert ein griechischer Arzt die adstringirende, kühlende Kraft der Weide entdeckt haben soll. Er benützte Weidenrinde mit Essig als Wickel bei Fieber und Hautverdickungen. Den Weidensaft beschrieb er als Heilmittel gegen Augenleiden.

Paracelsus, empfahl die Weidenrinde als Frühlingskur und äussertlich gegen Warzen und Hühneraugen.

Die salicylsäurehaltige, kühlende. adstringierende Wirkung der braunen Rinde wurde zur Behandlung von Kopfschmerzen, Fieber und rheumatischen Schmerzen usw. eingesetzt.

Die Rinde der Weide war eine Vorstufe vom heute synthetisch hergestelltem Aspirin.

In der Homöopathie verwendet man die Weide unter anderem bei nervösen Beschwerden, Impotenz und schmerzhafter Erektion.

Dr Bach fand heraus, dass die Bachblüten-Essenz „Willow“ einsamen und verbitterten Menschen helfen kann um aus ihrer Dunkelheit auszutreten.

Für mich persönlich ist die Trauerweide ein wirklich faszinierender Baum. Ich warte jeweils im Frühling darauf, bis die Trauerweide ihre filigranen, zartgrün-gelblichen Blätter austreibt. Sie bringt mich in eine lichvollere, zuversichtliche Stimmung, und vertreibt melancholische Gedanken, die in tristen Wintermonaten auftreten können. Gerade in Phasen des Verlusts, der Trauer, begebe ich mich gerne zu ihr. In so einer Situation ist der Text auf meiner Baumkarte, direkt unter der Trauerweide, entstanden. Sie hat mich aus der Trauerphase geführt, hin zur Zuversicht. Ängste und das Verlassenheitsgefühl kann sie in Hoffnung transformieren.

So wünsche ich dir, liebe Leserin lichtvolle, hoffnungsvolle Momente mit der Trauerweide. Damit du immer wieder an sie erinnert wirst, lies ab und zu den Text auf meiner Baumkarte. Mein eigends gestaltetes Baumkartenset umfasst 36 verschiedene Baumbotschaften.

Natürlich habe ich von der Trauerweide auch eine Baum-Essenz hergestellt, um sie immer griffbereit zu haben, wenn ich das Gefühl habe, etwas mehr Optimismus wäre jetzt gerade angebracht.

Hoffnungsvolle und bäumige Grüsse

Katharina