24.02.2015

DIE SACHE MIT DEN GEFÜHLEN

Viele Gefühle haben kaum nur mit einer momentanen Situation zu tun. Sie treten auf, wenn wir über eine früher erlebte, erfahrene oder bildlich vorgestellte Geschichte nach-denken. Erinnerungen, die uns in Gefühlswallung versetzten, treten oft Jahre später wieder an die Oberfläche. Sie können uns dann erneut traurig, ängstlich, wütend, freudvoll oder sorgenvoll stimmen.Metallelement

Es sind meistens die unangenehmen, gedanklich hervorgeholten Gefühle, die sich zu Emotionen entwickeln. Natürlich fängt in solchen Momenten auch wieder das Bewertungsthermometer auszuschlagen. Denn wir haben gelernt, dass Emotionen mehrheitlich schlecht und demzufolge wegzuschieben sind. Dabei steckt hinter einem Gefühl möglicherweise eine tiefe Sehnsucht oder ein inniges Verlangen nach Anerkennung, Wertschätzung, Liebe oder Geborgenheit.

Erlebte Prozesse, die wir einfach in die Dunkelheit verbannen, werden bei der nächst besten Gelegenheit oder auch Jahre später wieder präsent sein, um sie wirklich zu verarbeiten.

In meinen Beratungen und persönlichen Erfahrungen habe ich festgestellt, es sind oft die auf der tiefsten Seelenebene erlebten Verlustsituationen, die als „abgetan und vorbei“ ins Unterbewusstsein befördert wurden. Dort bleiben sie, bis sich eine vergleichbare Möglichkeit zeigt, um wieder hoch zu kommen. Eigentlich eine wunderbare Gelegenheit die längst vergangene Arbeit nun in Angriff zu nehmen.

Vielleicht müsste jetzt ein Trauerprozess bewusst noch mal durchlaufen, eine verpatzte Partnerschaft im Nachhinein sogar liebevoll beendet, verpasste Chancen, Scham und Schuldgefühle in ein anderes Licht gerückt werden.

Längst haben solche, durch Gedanken reproduzierte Emotionen nichts mehr mit dem tatsächlichen, schmerzhaften Erlebnis zu tun, fühlt sich aber genau so wieder an. Erst wenn wir diese Empfindungen als reine Gefühle erkennen und annehmen, können sie auch verarbeitet und aufgelöst werden. Sie bleiben sonst wartend als manifestierte Information in unseren Körperzellen. Nichts was wirklich geschehen ist, können wir ungeschehen machen, aber die dadurch entstandenen Empfindungen richtig einordnen lernen.

In vielen Fällen zeigen sich hinweisende Symptome in Form von körperlichen Beschwerden, die medizinisch kaum einzuordnen sind.

Ich erachte es als wichtig solche Zeichen auch als Hinweise zu beachten, damit emotionale Prozesse, mit der gebührenden Achtsamkeit bearbeite werden. So habe ich schon oft erlebt, dass leidvolle körperliche Leiden in kürzester Zeit verschunden sind, ja sogar buchstäblich aus den Körperzellen fliessen konnten.

„Die Hälfte aller Fehler entsteht dadurch, dass wir denken sollten, wo wir fühlen, und dass wir fühlen sollten, wo wir denken.“

John Churton Collins

Sehr oft ist so ein Auflösungsprozess allein nicht zu bewerkstelligen. In meinen Seminaren TRAUER UND VERLUST – ALS PROZESS NACH INNEN ZU SCHAUEN“ findet sich eine Optimale Gelegenheit an die tiefgründigen seelischen Verletzungen zu gelangen und diese zu heilen.

Dabei unterstützt uns die kraftvolle Umgebung, die Ruhe und Stille der Natur an unserem einmaligen Seminarplatz in Torpes – Burgund. Viele, die hier waren bestätigen mir auch Jahre später, wie hilfreich, eindrücklich diese Tage ihr Leben verändert hat.

Einmal pro Jahr bekommst du diese Chance, Die Teilnehmerzahl ist jedoch beschränkt. Hier geht’s zur Anmeldung.

Ich freue mich, wenn ich einen Beitrag in Deiner Prozessarbeit leisten kann.

Katharina Hospenthal